Vortrag von Hans Schaeppi (Schweiz) im Rahmen der Veranstaltung:
Transnationale Konzerne, Gewerkschaftliche Kaempfe und Internationale Solidaritaet, im Fokus Kolumbien - Internationale Tagung
Referentinnen und Referenten und Beitraege von: Ulrich Franz (BaSo), Beatrix Sassermann (BaSo), Carlos Olaya /ausgefallen (Ersatzbeitrag von E. Paez SINALTRAINAL per Video), Hans Schaeppi (Multiwatch), Oscar Sanchez (Vorstandsmitglied der Erdoelgewerkschaft USO), Gilberto Torres (USO), Vladimir Carillo (Schriftsteller - schriftl. Beitrag), Kristofer Lengert (RLS-NRW), Annelen Micus (ECCHR (European Center of Constitutional and Human Rights))
Hintergrund zur Veranstaltung
Ein trauriger Rekord: Kolumbien ist weltweit das Land, in dem Jahr fuer Jahr die meisten GewerkschafterInnen ermordet werden. Allein 2010 haben Paramilitaers und die stattlichen Streitkraefte 52 GewerkschafterInnen in Kolumbien "verschwinden lassen" und umgebracht. Davon betroffen ist auch die Gewerkschaft Sinaltrainal, die ArbeiterInnen in der Lebensmittelindustrie von Zuckerrohrschneidern auf den Feldern, ueber Beschaeftigte transnationaler Konzerne wie Coca Cola, Kraft, Nestle, bis hin zu Dienstleister in Kantinen und Gebaeuden wie Sodexo organisiert. In Kolumbien werden Menschenrechte systematisch verletzt. Dies trifft besonders VertreterInnen der sozialen Bewegungen und Gewerkschaften, die massiv von Polizei und paramilitaerischen Einheiten eingeschuechtert werden.
Die prekaere Lage von Gewerkschaften, Bauernorganisationen, sozialen Bewegungen kommt nicht von ungefaehr. Kolumbien ist reich an Rohstoffen, auf die sich die Konzerne stuerzen. Auf riesigen Plantagen werden Oelpalmen und Zuckerrohr fuer europaeischen Agrosprit, irrefuehrend auch Biotreibstoff genannt, angebaut. GewerkschafterInnen und Bauernorganisationen stellen sich der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft und der Vertreibung von ihren Laendereien und wehren sich gegen Megaprojekte, die die Infrastruktur fuer den Aderlass herstellen sollen, entgegen. Ihre Vertreter werden von Paramilitaers, aber auch vom Militaer, bedroht, gefoltert und ermordet.
Laenge des Vortrages: 20 Minuten
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